Patchen und Kompilieren eines Echtzeitfähigen Linux Kernel für den Phytec phyCORE-MPC5200B
Diese Anleitung beschreibt wie der Standard Linux Kernel mit einem echtzeitfähigen Patch modifiziert werden kann, und für den phyCORE-MPC5200B-tiny oder phyCORE-MPC5200B-IO von Phytec konfiguriert wird.
Vorbereitung
Als Erstes muss man sich für eine Version entscheiden. Die Version des Kernels muss mit der Version des Patches übereinstimmen. Im Real-Time Linux Wiki sind die verfügbaren Patches unter „Documentation > Actively maintained PREEMPT_RT kernel patches“ aufgelistet. In dieser Anleitung verwenden wir die Version 4.1.15.
Für die Cross-Compilation müssen alle Tools für die Cross-Toolchain installiert sein, siehe unter Anleitung für Ubuntu oder Anleitung für Debian. Insbesondere muss GCC und die nCurses Bibliothek vorhanden sein.
Download der Sourcen
Linux Kernel klonen:
git clone git://git.kernel.org/pub/scm/linux/kernel/git/stable/linux-stable.git
Die verfügbaren Versionen können angezeigt werden mit:
git tag -l
Gewünschter Tag auschecken:
git checkout -b RTPatch tags/v4.1.15
-
RT-Patch entpacken
gunzip -k patch-4.1.15-rt17.patch.gz
NTB MPC5200 Daten holen mit:
git clone https://github.com/ntb-ch/linux-phycore-mpc5200b
Den Kernel patchen und compilieren
In das Linux Kernel Verzeichnis wechseln
RT-Patch anwenden:
patch -p1 < ../downloads/patch-4.1.15-rt17.patch
Jffs2 Patch anwenden:
patch -p1 < ../linux-phycore-mpc5200b/kernel/jffs2.patch
Notwendige Variable definieren:
export ARCH=powerpc CROSS_COMPILE=powerpc-linux-gnu-
Defaultkonfiguration aus
linux-phycore-mpc5200b.git nach
.config in Wurzelverzeichnis kopieren.
cp ../linux-phycore-mpc5200b/kernel/linux-3.19/defconfig .config
-
Im erscheinenden Menue: „Kernel options —> Preemption Model (No Forced Preemption (Server)) —> (X) Fully Preemptible Kernel (RT)“ auswählen und Konfiguration speichern
Je nach Hardware kann es sein, dass noch weitere Einstellungen angepasst werden müssen. Folgende Punkte müssen beachtet werden (
weitere Infos):
Power management and ACPI otions —> [*] ACPI (Advanced Configuration and Power Interface) Support ACPI muss aktiviert sein, aber alle Unteroptionen, die deaktiviert werden können müssen deaktiviert werden
Power management and ACPI otions —> CPU Freqency scaling —> [ ] CPU Frequency scaling deaktivieren
Power management and ACPI otions —> CPU Idle —> [ ] CPU idle PM support deaktivieren
Kernel hacking —> Memory Debugging —> [ ] Check for stack overflows deaktivieren
Um die Quelle von hohen Latenzen mit dem
Cyclictest finden zu könnnen, müssen folgende Einstellungen aktiviert sein:
uImage compilieren:
make uImage
Das uImage wird im Ordner „KERNELDIR/arch/powerpc/boot“ gespeichert